Pressestatement zur Branchenkonferenz am 20.11.2014:

Pressestatement zur Branchenkonferenz am 20.11.2014:

Pressestatement zur Branchenkonferenz am 20.11.2014

Die Ernährungswirtschaft stellt für Norddeutschland die wichtigste Industriebranche dar. Knapp 140.000 Beschäftigte der Ernährungsindustrie sichern die kontinuierliche Versorgung der Verbraucher mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zu stabilen und günstigen Preisen aus regionaler Produktion. Die stark mittelständisch geprägte Branche sorgt für eine hohe Innovationsdichte und zeichnet sich auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten durch Stabilität aus.

Der VdEW begrüßt das Bekenntnis der norddeutschen Landesregierungen zur Bedeutung der Ernährungsindustrie für die norddeutsche Gesamtwirtschaft, die Versorgungssicherheit und die Beschäftigungsquote. Für die zukünftige Standortsicherung und das weitere Wachstum der Ernährungswirtschaft müssen von den Regierungen nachhaltig angemessene politische Rahmenbedingungen gewährleistet werden. Zur Förderung der Investitionsbereitschaft in Innovationen und Produktionsanlagen braucht es ein politisches Bekenntnis zur Nachhaltigkeit nicht nur bei ökologischem und sozialem Handeln, sondern auch klar im wirtschaftlichen Bereich. Nur wenn Unternehmen die Aussicht auf Gewinne haben, lassen sich Investitionen und damit künftige Arbeitsplätze realisieren.

Die heimischen Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit zählen zu den strengsten der Welt. In der industriellen Herstellung werden zudem sowohl die Produktionsabläufe als auch unsere Lebensmittel selbst laufend in Eigenkontrollen, Fremdkontrollen und staatlichen Kontrollen von Spezialisten für Lebensmitteltechnik und Qualitätsmanagement überprüft. Regelverstöße in der Lebensmittelsicherheit werden dabei nur äußerst selten festgestellt. So entstehen hochwertige Produkte, auf die unsere Mitarbeiter zu Recht stolz sind. Diese Leistung sollte auch von der Politik entsprechend anerkannt werden, mit klaren Stellungnahmen für das Vertrauen in unsere Produkte.

Unser Energiekostenanteil an den Gesamtproduktionskosten ist höher als im Durchschnitt aller Industriebranchen. Daher ist die Ernährungswirtschaft besonders betroffen von steigenden Energiepreisen. Hier müssen unter standortpolitischen Gesichtspunkten Maßnahmen der Politik ergriffen werden, um Energieeffizienzsteigerungen zu fördern und weitere Steigerungen des Energiepreises zu verhindern.

Angesichts der besonderen Betroffenheit der Branche vom demografischen Wandel besteht zudem ein großes Interesse an Maßnahmen, die dem drohenden Fachkräftemangel entgegenwirken. Für die Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik (FaLeT) und andere MINT-Berufe wird es zunehmend schwieriger den Nachwuchsbedarf zu decken. Die Berufsorientierung von Schülern muss daher frühzeitig in allen Schulformen gewährleistet werden, wozu wir ein verantwortliches Ankerfach „Wirtschaftswissenschaften“ vorschlagen.

 

0 Kommentare

Antwort hinterlassen