Ernährungsbranche sucht den Schulterschluss mit der Wissenschaft

Ernährungsbranche sucht den Schulterschluss mit der Wissenschaft

Hannover (dpa/lni) – Norddeutschlands Ernährungsbranche sucht bei der Suche nach neuen Produkten, Fertigungsverfahren und Vermarktungsideen den Schulterschluss mit der Wissenschaft. «Wir brauchen eine engere Verzahnung zwischen Wissenschaft und Unternehmen», forderte der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) bei der ersten Branchenkonferenz mit rund 120 Teilnehmern aus den norddeutschen Bundesländern. Die von strengen Vorschriften und hohen Energiepreisen geprägte Ernährungswirtschaft ist nach wie vor stark von kleinen und mittelständischen Betrieben geprägt, die sich finanziell keine eigenen Forschungsabteilungen leisten könnten.

Auf der Veranstaltung wurden Unternehmen präsentiert, die sich mit neuen Ideen auf geänderte Konsumgewohnheit einer im Wandel begriffenen Gesellschaft eingestellt hätten. Dazu zählten etwa Bio-Apfelchips oder die «Filetstreifen» eines Bremer Unternehmens aus pflanzlicher Produktion. Ein Branchensprecher forderte von der Politik klare und vor allem auch verlässliche Vorgaben sowie Fördermaßnahmen für die Energieeinsparmaßnahmen.

Ebenso wie der Vertreter der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) wies er zudem auf die zunehmenden Schwierigkeiten bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern hin. Der Fleischer, wie er noch bis vor wenigen Jahren gebraucht wurde, sei vor dem Hintergrund einer zunehmenden Automatisierung der Produktionsabläufe kaum noch gefragt. In Niedersachsens Ernährungsindustrie mit ihrer rund 30-prozentigen Exportquote arbeiten nach Branchenangaben rund 70 000 Menschen; in ganz Norddeutschland sind es doppelt so viele.

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