Angespannte Konjunktur in der Ernährungsindustrie

Angespannte Konjunktur in der Ernährungsindustrie

Angespannte Konjunktur in der Ernährungsindustrie

Die Ernährungsindustrie in Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt erwartet 2015 ein schwieriges Geschäftsjahr. Wie eine Umfrage des Verbands der Ernährungswirtschaft im Januar 2015 ergab, erwartet über ein Drittel der befragten Unternehmen sinkende Erträge. Bereits im Jahr 2014 gingen die Umsätze der Ernährungsindustrie bundesweit um 1,1 % zurück. Durch den harten Konkurrenzdruck nahm die Anzahl der Betriebe in nur einem Jahr sogar um 1,7 % ab.

Die steigende Belastung der Erträge drückt auf die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der deutschen Lebensmittelproduktion, so E. Michael Andritzky, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Ernährungswirtschaft. Immer höhere Kosten und neue Regulierungen sind für immer weniger Unternehmen in der Praxis noch umsetzbar. Viele dieser Belastungen sind von der Politik verursacht. Auch dadurch wird die Konzentration in der Ernährungsindustrie weiter zunehmen. Die Finanzierung von wichtigen Investitionen und Innovationen drückt die Erträge der Lebensmittelhersteller zusätzlich, daher sind die Handlungs-spielräume stark begrenzt. Bei dem steigenden Konkurrenzdruck können sich die Hersteller jedoch nur durch Qualität, Produktinnovationen und die effizientere Gestaltung von Produktionsprozessen gegen ihre Wettbewerber durchsetzen. Darüber hinaus steigt auch der Qualifizierungsbedarf von Fach- und Nachwuchskräften in der Ernährungsindustrie weiter an. Die steigenden Anforderungen in der modernen Lebensmittelproduktion sowie der demografische Wandel fordern die Unternehmen in ihrer Personalsuche und der Positionierung als attraktiver Arbeitgeber heraus.

Zusätzlich stehen für viele Teilbranchen der Ernährungsindustrie die Tarifverhandlungen vor der Tür. Um die Zukunftsfähigkeit der Branche zu sichern, sind daher zurückhaltende Tarif-abschlüsse unverzichtbar, so Andritzky. Forderungen der Gewerkschaft NGG von 5,5 % Lohnerhöhung sind angesichts von Preisstabilität, niedrigeren Preisen für Nahrungsmittel und gesunkener Produktivität von einer anderen Welt.

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